Donnerstag, 21. Januar 2016

16.01.2016 | 11:00 Uhr
Training bei der Klompen New Generation aus Neukirchen-Vluyn
Sie sorgen für Stimmung.Foto: Niklas Preuten

Training bei der Klompen New Generation aus Neukirchen-Vluyn
Neukirchen-Vluyn. Die Tänzerinnen der Klompen New Generation trainieren für die nächsten Auftritte. Einer der Höhepunkte wird natürlich der Klompenball sein.

Wenn Beatrice Egli einmal keine Zeit für einen Auftritt haben sollte – die Mädels der Klompen New Generation sind auf jeden Fall textsicher. „Mein Herz, das brennt“, schmettern die sechs jungen Tänzerinnen, während sie sich dazu in der vorgegebenen Choreografie drehen. Es ist Mittwochnachmittag: Trainingszeit im Dachgeschoss des Vereinsheimes von Preußen-Vluyn. Alexandra Teller ist die Chefin am CD-Spieler und gibt den Takt für das Sextett an.
Ein eigener Tanz

„Aktuell arbeiten wir an vier Tänzen“, sagt die Trainerin. Der neueste ist der Tanz für das aktuelle Klompenkönigspaar Dirk und Elke Buttkereit. Das ist Tradition in Vluyn: Die Könige bekommen einen eigenen Tanz. Mehr wird natürlich nicht verraten. Auch das ist gewissermaßen Tradition. Schließlich wird auch bis zur letzten Sekunde nicht verraten, wer der neue Klompenkönig wird.

Bis zum Sommer des vergangenen Jahres hat Alexandra Teller noch zehn Kinder und Jugendliche in der Gruppe gehabt. „Die älteren sind dann gegangen“, sagt sie. Nun bestreiten Leonie (10), Alissa (8), Vivien (8), Saira (7), Lea (12) und Anna-Christina (17) die Show. Die älteste im Bunde, Anna-Christina, hilft der Trainerin sowie deren Tochter Selina bei der Zusammenstellung und Komposition der Choreografie. Seit vier Jahren trainiert die 45-jährige Klompenfreundin die Tanzgruppe. „Das Wichtigste ist, dass man die Klompen hört“, erklärt sie. Klar, das wissen auch die Mädels und stampfen bei jedem ihrer Schritte ordentlich auf. Der Spaß daran ist ihnen anzusehen.
Ein großer Spaß

Am vergangenen Sonntag hatten sie sogar ihren ersten Auswärts-Auftritt bei einer Prinzenproklamation in Krefeld. Einer der Organisatoren hatte die Klompen New Generation beim Neujahrsempfang der Neukirchen-VLÜ-KA-GE gesehen und hat sie prompt engagiert. Für das nächste Jahr sind die Tänzerinnen schon wieder gebucht. „Unter Vorbehalt“, sagt Alexandra Teller, die erst einmal schauen muss, dass sie die heimischen Auftritte organisiert bekommt.

Und ja, natürlich würde sich die emsige Trainerin auch freuen, wenn noch ein paar Tänzer mehr zu der Gruppe stießen. Jungs haben früher auch mitgemacht. Die Kinder und Jugendlichen sollen Spaß an der Sache haben, das steht im Vordergrund. „Wir sind etwas Besonderes“, sagt Alexandra Teller. Derweil drehen die Tänzerinnen weiter ihre Runden.

Und man merkt eigentlich keinem der Mädchen an, dass sie sich anfangs der Trainingsstunde noch beklagt hatten, dass hier der Klompen zu eng und dort der andere zu groß gewesen sei. Für den Fall der Fälle kann Alexandra Teller auch fürs nächste Training Holzschuhe in der passenden Größe besorgen.

Sonja Volkmann

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Klompenfabriek krajenbrink.

Auf hölzernen Sohlen



Comeback eines Traditionshandwerks 

Auf hölzernen Sohlen


  • Serie
Holzpantoffelhersteller Manfred Karolczak in seiner Werkstatt im Spreewaldort Burg. Seit 1909 werden in dem kleinen Familienbetrieb in Handarbeit Schuhe geschnitzt. Das Holzoberteil wird mit Schweinsleder bespannt und mit Draht befestigt. Nach rund einer Stunde sind ein Paar Holzpantoffeln hergestellt.
Holzpantoffelhersteller Manfred Karolczak in seiner Werkstatt im Spreewaldort Burg. 

Seit 1909 werden in dem kleinen Familienbetrieb in Handarbeit Schuhe geschnitzt. 
Das Holzoberteil wird mit Schweinsleder bespannt und mit Draht befestigt. 
Nach rund einer Stunde sind ein Paar Holzpantoffeln hergestellt. © picture alliance / dpa / ZB

Holzpantoffeln erleben eine kleine Renaissance, sagt Manfred Karolczak, der die hölzernen Schuhe inzwischen in dritter Generation herstellt. 
Ein Ortsbesuch bei einem der letzten, die das alte Handwerk beherrschen.
Der Moment, wenn das Rindsleder gespannt wird, gefällt Manfred Karolczak am besten.
Dann sind seine Holzpantoffeln, die er nach alter Tradition herstellt, fast fertig.
Das Leder wird an das Holz genagelt.
Der 62-Jährige ist einer von wenigen verbliebenen gelernten Holzschuhmachern in Deutschland.
In seiner Werkstatt im Kurort Burg in Südbrandenburg riecht es nach Leder und Holz.
Türme aus Erlen- und Pappelstücken, Schablonen in Schuhform, alte robuste Maschinen, Lederstoffbahnen.
Alte Telefone stehen im Regal, eine Kasse von einst.
Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein.
Nach der Wende ging die Nachfrage zurück, wie Karolczak sagt. Aber noch bestehe sie.
Manche Bestellungen kommen übers Internet, Kunden aus der Region kaufen in dem kleinen Laden. „Viele, die die Werkstatt sehen, sagen: „Mensch, das gibt’s noch““, sagt der 62-Jährige und schmunzelt. Im Nebengebäude ist eine Schauwerkstatt aufgebaut.
30 Euro kosten ein Paar Holzpantoffeln.
Der Spreewälder will demnächst wieder verstärkt auf Märkte gehen.
Er sieht eine Chance in der Nische.

Nachfrage nach Holzpantoffeln steigt
Holzschuhe gibt es schon sehr lange.
Im 14. Jahrhundert wurden zum Beispiel Holzsandalen unter leichten Lederschuhen getragen, um diese zu schützen und zu stabilisieren, erklärt Josephine Barbe von der Technischen Universität Berlin.
Sie galten als modisches Accessoire der Adligen.
Später hatten Holzschuhe eine andere Funktion: „Seit dem 16. Jahrhundert wurden die einfachen geschnitzten Holzschuhe in Nordeuropa als reine Arbeitsschuhe getragen.
Lange Zeit galten Holzschuhe daher als Fußbekleidung der armen Leute.“
Manufakturen wie die von Karolczak sind selten in Deutschland.
Von der Pike auf gelernt hat das Handwerk auch Lorenz Hamann aus Schleswig-Holstein. „Der Beruf stirbt aus“, sagt er, als Lehrberuf gebe es ihn schon nicht mehr.
In seinem Meisterbetrieb in Preetz werden jährlich mehrere tausend Paar Schuhe hergestellt.
Darunter sind – anders als bei der Werkstatt im Spreewald – auch Holzsandalen und Holzstiefeletten.
„Die Nachfrage steigt“, sagt Hamann. Er spricht sogar von einem Trend hin zum Holzschuh.
Barbe sieht das auch so. „Heute erlebt die Holzsohle aus leichtem, schnell wachsenden Weidenholz mit Fußbett und flexibel biegsamen Kautschukgelenk ein Comeback.“

„Holzpantoffeln sind praktisch, sie haben keine Schnürsenkel“
Warum wollen Leute sie tragen? „Holzpantoffeln sind praktisch, sie haben keine Schnürsenkel.
Man kann schnell hineinschlüpfen, wenn man zum Beispiel kurz in den Garten will“, sagt Hamann. Und: „Man hat immer warme Füße.“
Wissenschaftlerin Barbe zufolge stehen Holzpantoffeln und -schuhe heute für Nachhaltigkeit und Langlebigkeit.
Und für Fußgesundheit, weil ein Holzschuh eine gute Durchlüftung zulasse sowie mit scharfen Mitteln gereinigt werden könne und es dadurch Mikroorganismen schwer hätten.
Doch auch wenn die Nachfrage wieder etwas steigt: Alleine von der Fertigung von Holzpantoffeln kann Manfred Karolczak heute nicht mehr leben. Sein Geld verdient er deswegen heute hauptsächlich mit Touristen, die in seiner Pension übernachten.

http://www.impulse.de/unternehmen/branchen-maerkte/holzpantoffeln/2176940.html

Wissenschaftlerin: Holzschuhe waren in Preußen mal verboten

Gefängnis fürs Holzschuhtragen: Wer im 18. Jahrhundert in Preußen zum Holzpantoffel griff, dem konnte es an den Kragen gehen. «Das Holzschuh- beziehungsweise Pantoffeltragen wurde bei Strafe von Halseisen und Gefängnis verboten», erläutert die wissenschaftliche Mitarbeiterin Josephine Barbe von der Technischen Universität Berlin.

dpa

Sie beruft sich dabei auf ein Edikt von König Friedrich Wilhelm I. aus dem Jahre 1726: «Mit diesem Edikt versuchte Friedrich Wilhelm I. zu Zeiten des Merkantilismus die Auftragslage der Lederschuhmacher zu stärken - leider auf Kosten der Holzschuhmacher.»

 http://de.fashionmag.com/news/Wissenschaftlerin-Holzschuhe-waren-in-Preussen-mal-verboten,611998.html#.VqFYOb_BZNU

Holzschuh-Putz zum Nikolaus

Marco Marschall 06.12.2015 09:20 Uhr
Red. Eberswalde, eberswalde-red@moz.de

Holzschuh-Putz zum Nikolaus

Friedrichswalde (MOZ) 

Es ist wieder Zeit, die Stiefel vom Straßendreck zu befreien. 
Sonst ist es in der Nacht zum Sonntag schlecht bestellt, ums ersehnte Nikolaus-Geschenk. 
Wenn irgendwo echte Schuhputzexperten wohnen, dann doch wohl in Friedrichswalde! 
Der Holzschuh ist dort das touristische Markenzeichen schlechthin. 
Darauf wird schon am Ortseingang hingewiesen. 
In der Dorfmitte ist die wiederhergerichtete Holzschuhmacher-Werkstatt das Besucherhighlight. Doch ein Rundgang am Freitagmorgen zeigt: Nicht jeder hat die "Klapperdinger" im Hausflur stehen und weiß, wie man sie putzt. 
Eine sichere Adresse ist das Haus des Bürgermeisters. 
Bernhard Ströbele weiß alles über das Handwerk, dass die Pfälzer nach der Ortsgründung durch FriedrichII im Jahre 1748 im Dorf etabliert haben sollen. 
Doch wie säubert man die geschichtsträchtigen Treter? "Da gibt es unterschiedliche Auffassungen. Manche lackieren sie oder verwenden Öl, wenn sie schmutzig sind", sagt der Bürgermeister. 
Seine Methode sei das nicht. 
Ströbele schrubbelt die Schuhe mit Sandpapier ab.
 

Mit Sandpapier über die Sohle: So befreit die dreijährige Martha Ströbele ihre Holzpantoffeln vom Schmutz. Ihr Opa, der Bürgermeister, macht es ähnlich - nur mit Schleifgerät.
 
Das hat er auch an seine dreijährige Enkelin Martha weitergegeben. 
Natürlich hat die vom Opa schon ihr eigenes Paar Holzschuhe bekommen. 
In der Kita "Haus der Grünschnäbel" zeigt sie, wie sie Pantoffeln abschmirgelt. 
Die anderen Kinder schauen ihr dabei interessiert über die Schulter. 
Die sind natürlich voller Vorfreude auf den Sonntagmorgen. 
Holzpantoffeln haben nur einige Eltern zu Hause, wissen die Kleinen zu berichten. 
Die Erwachsenen haben natürlich ganz andere Putz-Möglichkeiten. "Für meine Schuhe nehme ich einen Bauschleifer", sagt Bernhard Ströbele und lacht.
Eine Woche nach Nikolaus, am 13.Dezember, eröffnet in Friedrichswalde wieder der traditionelle Holzschuhmacher-Weihnachtsmarkt. 
Ab 14Uhr sind Gäste dann rund um die Kirche und im Holzschuhmacherzentrum eingeladen.

http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/0/1/1441907/

Stylishe Holzschuhe

Stylishe Holzschuhe und Stoffe aus Banane

Innovative Mode aus München: Die tz besucht zwei Unternehmen


Stiefelette oder Sandale: Bei Cristina Mühle gibt’s Holzschuhe für jede Jahreszeit.

München - Die eine stellt Holzschuhe her - aber in sexy! Die anderen beiden wollen Stoffe aus Bananenpflanzen produzieren. Die tz hat zwei innovativen Münchner Modeunternehmen einen Besuch abgestattet.
Ein Holzschuh, aber bequem - und sexy! Das war die Idee, die Cristina Mühle (48) vor rund zehn Jahren hatte. Seit ihrer Kindheit trägt die Münchnerin „Holzklapperl“, wie sie selbst sagt. 
Nun wollte sie die Schuhe zu jeder Jahreszeit und zu jedem Anlass tragbar machen. Mittlerweile ist sie mit ihrem Unternehmen Softclox mit Sitz in Sendling Marktführerin in ganz Europa. 
Was ihre Schuhe auszeichnet: Eine extrem leichte und vor allem biegsame Holzsohle aus Pappel oder Erle. Möglich macht’s ein integriertes Gummigelenk vorn in der Mitte.
Oberhalb der Sohle sorgt weiches Leder für Stil und gutes Gefühl. Je nach Saison gibt es Sandalen, Halbschuhe, Pumps oder Winterstiefel (zwischen 100 und etwa 250 Euro). 
Alle Schuhe lässt Mühle komplett in Europa produzieren - auch alle Materialien stammen aus Europa. 2006 brachte die Münchnerin zusammen mit ihren zwei Geschäftspartnern Andy Klautzsch (Design) und Thomas Huber (Produktion) die erste Kollektion auf den Markt.
Nicht immer ohne Hürden: „Manche Händler waren schon skeptisch, ob das nur ein Trend ist.“ Während der Unternehmensgründung war Mühle hochschwanger. 

Das Besondere an den Schuhen der Münchnerin: die leichte und biegsame Holzsohle
Doch: „Ich hatte nie Angst, dass ich das mit einem Kind nicht schaffen kann.“ Wenn ein wichtiger Termin anstand, sprangen kurzerhand die beiden Omas oder Mühles Mann ein. 
Oder die Unternehmerin rückte einfach samt Tochter an. Heute ist Chiara zehn Jahre alt - und nimmt die Entwürfe der Mama schon mal kritisch unter die Lupe. 
Und weil Mühle davon überzeugt ist, dass Frauen mit Kindern wahre Organisationstalente sind, arbeiten bei ihr besonders viele Mütter. 
Rund 120 Mitarbeiter hat das Unternehmen mittlerweile, pro Kollektion gibt es 30 neue Modelle. Mühle verkauft ihre Holzschuhe an ausgewählte lokale Händler und über ihren Onlineshop (softclox.com).
Jährlich sind es mehr als 100 000 Schuhe in 18 Ländern. Die Holzschuhe bieten mehrere Vorteile: Einmal sind sie durch das Fußbett bequem und geben viel Halt. „Das Holz ist außerdem antibakteriell und kann die Temperatur ausgleichen“, sagt Mühle. Wer mag, kann die Schuhe barfuß tragen. Heiße Füße im Sommer und kalte im Winter sind so oder so passé. 
Mühle geht mit ihrer Tochter sogar Schlittenfahren mit ihren Softclox. „Wasser und Holz vertragen sich hervorragend, durch das Gummiprofil rutsche ich auch nicht ab.“ Nur an die Heizung sollten die Schuhe zum Trocknen nicht gestellt werden, „sonst sind sie die pflegeleichtesten überhaupt“.
Angst, mit den neuen Schuhen zu klappern, muss keine Kundin haben: Durch die Gummischicht unten an der Sohle sind sie flüsterleise. 

… und ihre Stoffe sind voll Banane

Stoff-Wechsel, könnte man sagen … Caroline Priese (26) und Madhunandan Maithili Sharan (31) stellen mit ihrem Münchner Start-up „Shucie“ Stoffe aus Bananenpflanzen her - als Alternative zur gängigen Baumwolle.

Die beiden Jungunternehmer zeigen ihre Stoffmuster.
Entstanden ist die Idee der beiden im Zertifikatsprogramm „Gesellschaftliche Innovationen“ der Social Entrepreneurship Akademie. Die Akademie ist eine Einrichtung der vier Münchner Hochschulen und will soziales Unternehmertum fördern.
Die beiden Jungunternehmer hatten ein Vollstipendium und sind - zunächst noch mit einer dritten Mitstreiterin - schnell auf ihre Idee zu den Bananenstoffen gekommen. Für den Anbau von Baumwolle müssten viele Pestizide gespritzt und reichlich Wasser verbraucht werden. „Jährlich gehen sechs Prozent des menschlichen Trinkwassers dafür drauf“, sagt Priese.
Die Bananenpflanzen dagegen würden wegen der Früchte eh angebaut - und der Stamm und die Blätter seien eigentlich ein Abfallprodukt. Nur sinnvoll also, sie weiterzuverarbeiten. Mit einer Maschine wird aus dem Stamm und den Blättern das Garn gewonnen, aus dem dann der Stoff gewoben wird. 

Madhu (l.) reiste für die Unternehmensidee extra nach Indien.
Das Gute am Bananenstoff: „Er ist atmungsaktiv und leicht, was ihn für Sportkleidung interessant macht.“ Erste Stoffmuster haben die zwei Jungunternehmer schon gesichtet. Sie arbeiten mit Lieferanten aus Indien zusammen. „Madhu kommt gebürtig von dort - und hat von daher viel Hintergrundwissen und Kontakte.“
Anfang 2016 wollen die beiden Jungunternehmer mit dem Verkauf der Stoffe anfangen. Gut, dass sie gerade eben ein bisschen Startkapital dazubekommen haben: Beim „Strascheg Award“ der Hochschule München haben die zwei Mitte Oktober 2000 Euro gewonnen. 
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Ganze Straßenzüge auf Klompen

Korschenbroich
Ganze Straßenzüge auf Klompen

Korschenbroich. "Alpenveilchen" erhalten mit Klompen zur Parksituation den ersten Preis.

Nicht Füße und Schuhe, wie einst im Volkslied gefordert, sondern die Klompen mussten im Pescher Festzelt hergezeigt werden, auf dass die schönsten prämiert werden konnten. Dafür hatten sich die beteiligten Pescher von der St.- Donatus-Bruderschaft wieder eine ganze Menge einfallen lassen, um die Jury zu betören.
Gefragt waren nicht modische Vielfalt und Komfort, sondern Originalität.
Dicke Stricksocken rundeten nicht nur das Outfit ab, sondern boten auch angenehmen Schutz im hölzernen Fußbett. "Das ist eine schöne Tradition, und die Klompen werden teilweise schon ganz schön aufwendig gestaltet", freute sich Vize-Präsident Johannes Kronen, der die Schau moderierte. Außer Konkurrenz eröffnete der Königszug "Diana" den Reigen.
Der Würde entsprechend trugen Königspaar und Gefolge jeweils ein Krönchen auf samtenen Mini-Kissen sowie frische Sträußchen auf roten Klompen.
Die Schützen von "Froh und Munter" hatten offensichtlich keine Lust zum Basteln gehabt.
Daher demonstrierten ihre Frauen mit dem Schild "Unsere Männer streiken" und traten selbstbewusst allein zum Wettkampf an. Ihre Gatten mussten aber zumindest symbolisch zum Rhythmus der Frauen mit marschieren.
Denn die hatten Stellvertreter-Schützen im Puppenformat als Dekoration gewählt. "Die bringen die Lösung gleich mit", kommentierte Hans- Willi Türks lachend den Auftritt der Damen von den "Alpenveilchen".
Diese nutzten ihre Klompen als Plattform für kleine Straßenzüge mit gestapelten Matchbox-Autos und Verbotsschildern, um auf die Parksituation an der Kleinenbroicher Straße anzuspielen.
Im Schlepptau hatten die Damen ein fahrbares Parkhaus.
Die Jury mit Herbert Hutbeckers und Andreas Schaps von der Bolten Brauerei, dem Herrenshoffer Minister Markus Tschirner und Präses Hermann-Josef Schagen hatte keine leichte Wahl.
Denn auch die jungen und älteren Strüesblome hatten mit guten Ideen gepunktet.
Kronen machte es bei der Siegerehrung spannend. Nachdem Platz zwei feststand, jubelte Irmgard Moers von den "Alpenveilchen": "Dann haben wir gewonnen".
Alle Teilnehmer erhielten Preise, doch für die Lösung der Parkprobleme gab's einen Essensgutschein oben drauf.
(anw)
 
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/korschenbroich/ganze-strassenzuege-auf-klompen-aid-1.5448584
 Klompenball in Pesch: Platz eins sicherten sich die